Frank Breidenbruch – Zwischen Wuppertal und Carrara
Frühjahre in Wuppertal
Frank Breidenbruch wurde am 31. Dezember 1963 in Wuppertal geboren. Seine künstlerische Laufbahn begann mit einer fundierten Ausbildung: Von 1982 bis 1985 absolvierte er eine Lehre als Steinmetz und Steinbildhauer und arbeitete anschließend als solcher in seiner Heimatstadt. In den späten 1980er Jahren folgten zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligungen an Gruppenausstellungen im Bergischen Land, etwa in der Galerie Sirene oder im Skulpturenpark der Firma Leonhards & Söhne. Bereits 1988 wurde eine seiner Skulpturen in Wuppertal öffentlich aufgestellt.
Der Schritt nach Carrara
1988 verlegte Breidenbruch seinen künstlerischen Wirkungskreis nach Carrara, einer weltberühmten Marmorhochburg in Italien. Hier traf er erstmals auf A. R. Penck – eine Begegnung, aus der eine langjährige und produktive Zusammenarbeit hervorging. Gemeinsam entstanden Werke wie der „Nachdenkende Arbeiter“, geschaffen im Studio Nicoli. Außerdem entsteht während dieser Zeit eine Bronzeskulptur, die heute im Von‑der‑Heydt‑Museum in Wuppertal zu sehen ist.
Von 1989 bis 1994 studierte Breidenbruch an der Accademia di Belle Arti in Carrara und wurde 1991 Meisterschüler von A. R. Penck.
Preise, Reisen und Projekte
1990 stellte er in Schloss Burg (Solingen) aus und gewann Preise beim “Premio italiano” in Florenz sowie beim Bildhauersymposium in Pontecimato, Carrara. Seine Werke erwarb auch die Bundesregierung für das Gästehaus Petersberg.
Es folgten internationale Studienreisen – nach Thailand, Bali, Indonesien, Griechenland und Rumänien – und damit verbundene Projekte wie das „Centro Spirituale“ in Kooperation mit A. R. Penck.
1994 realisierte er mit Penck das Relief „Crosta“ in Frankfurt und die Brunnenanlage „Steinringbrunnen“ in Wuppertal.
Auch in Indien, Sri Lanka, Mexiko, Japan und China war er künstlerisch aktiv. In Wuppertal entstanden wichtige Werke wie die Brunnenanlage „Lucky“ im Nordpark und eine Reliefarbeit für die Deutsche Bank in Frankfurt.
Seit 2002 arbeitet er dauerhaft in Carrara in seinem eigenen Atelier.
2005 erhielt er den Christa-und-Enno-Springmann-Preis und neuerrichtete die Skulpturengruppe „Himmlische Stürzer“ nach einem Unfall.
Öffentlich, präsent und vielgereist
Breidenbruch lebt und arbeitet zwischen Wuppertal und Carrara – so beschreibt ihn ein Porträt auf dem Kunstportal der Sparkasse Wuppertal: Er lebe bewusst „zwischen zwei Punkten“, und bringe das Verhältnis zwischen Zeit und Raum „stofflich“ in seine Kunst ein.
Er ist in zahlreichen Ausstellungen präsent, im In- und Ausland – von Deutschland über Italien, Schweiz, Japan, Mexiko bis nach Indien.
Ein herausragendes Werk ist die fünfteilige Carrara-Marmor-Skulptur „Die himmlischen Stürze“, entstanden in 18 Monaten als Kooperation mit A. R. Penck, aufgestellt im Skulpturenpark Johannisberg bei der Sparkasse Wuppertal. Nach einem schwerwiegenden Unfall 2005 – ein Bagger beschädigte das Werk massiv – stellte Breidenbruch die Skulpturen mit neuen Marmorblöcken 2006 wieder her.
Fazit
Frank Breidenbruch ist eine künstlerische Brückenfigur zwischen Wuppertal und Carrara – geprägt durch handwerkliche Präzision, internationale Inspiration und die nachhaltige Wirkung öffentlicher Kunst im urbanen Raum. Seine Werke aus Marmor, Bronze und Sandstein erzählen Geschichten von Erinnerung, Spiritualität und globaler Kunstvernetzung.